Deutlich weniger Antibiotikaverordnungen im Jahr 2021

Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi): Anzahl der Patienten mit vertragsärztlich diagnostizierten Infektionen der oberen Atemwege (mit und ohne Antibiotikaverordnung, 2014–2021)

Wie das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) Ende März 2023 gemeldet hat, ist die Anzahl der Antibiotikaverordnungen im Jahr 2021 gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken. Für die Erhebung der Daten wurden Arzneiverordnungen von Haus-, Kinder- und HNO-Ärzten aus den Jahren 2014–2021 herangezogen. Die Auswertung des Jahres 2014 ergab, dass von den 17 Millionen Patienten mit Infekten der oberen Atemwege etwa 5 Millionen Patienten ein Antibiotikum erhielten. Im Jahr 2021 erhielten von den 18,5 Millionen Patienten mit gleicher Diagnose lediglich 2 Millionen Patienten ein Antibiotikum.

Dieser deutliche Rückgang ist nach Ansicht des Zi auf eine strengere Indikationsstellung sowie auf einen deutlichen Mentalitätswandel in der Bevölkerung zurückzuführen. So würden die Ärzte inzwischen umfassend dem Leitsatz folgen, dass ein Antibiotikum erst nach einer strengen Abwägung von Nutzen und Risiken verordnet werden darf. Somit würden sie einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Antibiotikaresistenzen leisten.