Einführung der elektronischen Patientenakte: Deutschland im unteren Mittelfeld

Einteilung der betrachteten Länder bei der Implementierung der ePA in ein Ampelschema (Stiftung Münch)

Wie eine Studie von September 2018 des Instituts für Angewandte Versorgungsforschung zeigt, hat Deutschland bei der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in den vergangenen Jahren den Anschluss an andere europäische Länder verloren. So belegt Deutschland in der Studie, die durch die Stiftung Münch beauftragt wurde, aktuell lediglich Platz 13 von 20. In der Vorgängerstudie, die im Jahr 2016 durchgeführt wurde, rangierte es noch auf dem 11. Platz. Spitzenreiter bei der Einführung der ePA belegen die skandinavischen Länder: Dänemark belegt den ersten Platz, Finnland und Schweden rangieren gemeinsam auf dem zweiten Platz, die Schlusslichter belegen Slowenien und Irland.

Zum Vergleich der Länder und der Entwicklung der Einführung über die Jahre hinweg wurde für die Studie eine „Score Card“ entwickelt, die nach einem Ampelschema den Stand der Implementierung der Patientenakte aufzeigt. Aktuell befindet sich Deutschland noch im gelben Bereich, steht jedoch kurz davor in den roten Bereich abzufallen, der die Länder mit wenig fortgeschrittener Implementierung kennzeichnet. Insgesamt erreichen mehr Länder als noch im Jahr 2016 einen guten Fortschritt, so konnten Spanien, die Schweiz und das Vereinigte Königreich in den vergangenen zwei Jahren von der gelben in die grüne Gruppe aufsteigen.

Der ausführliche Projektbericht „European Scorecard zu Stand der Implementierung der elektronischen Patientenakte auf nationaler Ebene – Erstes Update 2018“ kann auf der Internetseite der Stiftung Münch nachgelesen werden:
https://www.stiftung-muench.org/wp-content/uploads/2018/09/Scorecard-final.pdf