Forschungen an künstlicher Netzhaut mit 1,5 Millionen unterstützt

PD Dr. Zohreh Hosseinzadeh Foto: Paul-Flechsig-Institut, Universitätsklinikum Leipzig

PD Dr. Zohreh Hosseinzadeh, Gruppenleiterin am Paul-Flechsig-Institut – Zentrum für Neuropathologie und Hirnforschung der Medizinischen Fakultät Leipzig, hat vom Europäischen Forschungsrat einen „ERC Starting Grant“ bekommen. Das teilte die Universität Leipzig Ende November 2022 in einem Presseschreiben mit. Das Stipendium, das mit knapp 1,5 Millionen Euro dotiert ist und zu den renommiertesten europäischen Wissenschaftsförderungen gehört, erhielt Z. Hosseinzadeh für ihre Forschungen zur Erzeugung einer funktionsfähigen menschlichen Netzhaut. Ihr Ziel ist es, aus menschlichen Stammzellen eine Netzhaut zu erzeugen, die z. B. bei Patienten mit einer altersbedingten Makuladegeneration als Ersatz für die beschädigte Netzhaut verwendet werden kann. Zudem will das Paul-Flechsig-Institut dazu beitragen, aus Stammzellen der Patienten für die erkrankte Netzhaut gefertigte Medikamente im Labor zu testen. Mit dem „ERC Starting Grant“ wollen die Leipziger Forscher die Arbeit an der aus Stammzellentechnologie gewonnenen Netzhaut in eine neue Richtung lenken.

Z. Hosseinzadeh hat 2019 an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen in Physiologie habilitiert und 2015 in Biologie promoviert. Ihren Bachelor und Master absolvierte sie an der „Shahid Chamran University“ im Iran. Der Forschungsschwerpunkt der Stipendiatin liegt auf dem Verständnis der Physiologie der Netzhaut und ihren Störungen, um Therapien mit unterschiedlichen interdisziplinären Ansätzen wie Stammzellen, Elektrostimulation und Computational Neuroscience zu finden.

Der „ERC Starting Grant“ richtet sich an Forscher, die seit ihrer Promotion 2–7 Jahre Berufserfahrung gesammelt haben, eine vielversprechende wissenschaftliche Laufbahn vorweisen können und ein überzeugendes Forschungsvorhaben vorgelegt haben.