Das Wissenschaftliche Institut der PKV hat im Mai 2023 ihre Analyse „Mehrumsatz und Leistungsausgaben von PKV-Versicherten – Jahresbericht 2023“ veröffentlicht. So lag der Mehrumsatz der Privatversicherten im Berichtsjahr 2021 bei etwa 11,86 Milliarden Euro. Der Mehrumsatz ist der Betrag, den ein privat versicherter Patient im Vergleich zu einem gesetzlich versicherten Patienten für die gleiche Behandlung mehr bezahlt.
Ambulante ärztliche Versorgung
Die Gesamtausgaben der PKV-Versicherten in der ambulanten ärztlichen Versorgung stiegen vom Jahr 2020 auf das Jahr 2021 um 4,3% auf 12,67 Milliarden Euro an, der erzielte Mehrumsatz, also die Differenz in der Vergütung der Leistung zwischen gesetzlichen und privaten Patienten, beträgt etwa 6,74 Milliarden Euro (+5,7%). Es entfallen etwa 32,1% der Ausgaben der privat Versicherten auf die ambulante ärztliche Versorgung. Durchschnittlich wurden 58.849 Euro Mehrumsatz pro Praxis erzielt, dies entspricht durchschnittlich etwa 20,4% der Gesamteinnahmen der niedergelassenen Ärzte. Im Jahr 2020 lag dieser Mehrumsatz noch bei 55.416 Euro pro Praxis, woraus sich ein Anstieg von 3.433 Euro bzw. 6,2% pro Praxis ergibt. Diese Zunahme ist auf eine stärkere Inanspruchnahme der ambulant-ärztlichen Leistungen gegenüber dem Pandemie-Jahr 2020 zurückzuführen.
Zum Vergleich: Die Gesamtausgaben der gesetzlich versicherten Patienten betrug im gleichen Jahr 49,6 Milliarden Euro (+2%), davon entfielen 22,2% auf die ambulante ärztliche Versorgung.
Stationäre Versorgung
In der stationären Versorgung stiegen die Ausgaben der PKV-Versicherten im gleichen Jahr um 4,2% auf 10,82 Milliarden Euro an, somit werden etwa 27,4% der Gesamtausgaben der privat Versicherten in der stationären Versorgung getätigt. Ein Vergleich mit den Ausgaben der gesetzlich Versicherten zeigt, dass diese um 5,2% auf 88,09 Milliarden Euro angestiegen sind und somit 39,4 der gesamten Ausgaben betragen. Würden PKV-Versicherte nach den gleichen Vorgaben und Regularien versorgt und abgerechnet wie GKV-Versicherte, ergäben sich im Jahr 2021 anstelle der tatsächlichen Ausgaben in Höhe von 10,82 Mrd. Euro hypothetische GKV-Ausgaben durch die PKV-Versicherten in Höhe von 11,12 Mrd. Euro. Entsprechend ist der Mehrumsatz durch PKV-Versicherte in der stationären Versorgung negativ und liegt bei -0,30 Mrd. Euro. Gegenüber 2020 ist dies ein Rückgang um 0,25 Mrd. Euro
Die vollständige Stellungnahme ist auf der Internetseite des Instituts veröffentlicht.