Homburg/Saar: Gloria Färber ist Nachfolgerin von Hans-Joachim Schäfers an der universitären Herzchirurgie

G. Färber © UKS

Die Privatdozentin Dr. med. Gloria Färber, ist seit Anfang Januar 2024 neue Direktorin der Klinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg/Saar (UKS) in der Nachfolge von Prof. Dr. med. Hans-Joachim Schäfers (65), der zu Ende 2023 emeritiert wurde. Dieser ist seit Januar 2024 am Städtischen Klinikum Kaiserslautern als Berater tätig, um die Herzchirurgie zu stärken und auch gelegentlich noch zu operieren. Seine zwanzig Jahre jüngere Nachfolgerin Färber erhielt am 14. Februar 2024 im Ministerium für Wissenschaft des Saarlandes die Ernennungsurkunde zur Universitätsprofessorin. Gloria Färber studierte ab 1996 in Mainz, wo sie 2003 auch promoviert wurde, und begann ihre chirurgische Ausbildung zunächst in Freiburg – Leipzig und Jena folgten als weitere Stationen. 2010 erhielt sie ihre Anerkennung als Fachärztin für Herzchirurgie und 2021 für Thoraxchirurgie. In ihrer Habilitation hatte sie sich 2021 mit „Konzepten zur Anwendung minimal-invasiver Verfahren in der Herzchirurgie“ befasst. Dem Ruf ans UKS ist Färber nach eigenen Angaben nicht zuletzt wegen der hier bestehenden Exzellenz in ihrem Fachgebiet gefolgt. Zuletzt war sie Stellvertretende Klinikdirektorin an der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Universität Jena tätig und leitete dort u.a. das Programm für minimalinvasive Herzklappen- und Herzinsuffizienz-Chirurgie, einschließlich mechanischer Kreislaufunterstützung und thorakaler Organtransplantation. Ihr sei es wichtig, die in Homburg etablierten Schwerpunkte, beispielsweise im Bereich der rekonstruktiven Aortenklappenchirurgie, zu bewahren und zugleich das Spektrum an Schwerpunkten zu erweitern – insbesondere in ihren Spezialgebieten Herzinsuffizienztherapie. Darüber hinaus möchte sie den Erfolg in Forschung und Lehre fortschreiben. Während ihrer gesamten Laufbahn war sie in der Grundlagen- und klinischen Forschung mit den Schwerpunkten minimalinvasive Chirurgie und Herzinsuffizienz tätig. Die Mechanismen der Herzinsuffizienz weiter zu entschlüsseln ist ihr dabei eine Herzensangelegenheit, die sie ganz en vogue im translationalen Ansatz verfolgt. An der Universität des Saarlandes möchte Färber als erste Lehrstuhlinhaberin für Herzchirurgie, einem Fachbereich, in dem bislang fast alle Lehrstühle an deutschen Universitäten mit männlichen Kollegen besetzt waren, auch die weitere Ausbildung von Herzchirurginnen unterstützen. Als Mitbegründerin und Leiterin des Netzwerkes „Herzchirurginnen” in der DGTHG verfolgt sie das Ziel, mehr Frauen an den OP-Tisch zu bringen und deren Karriere- und Forschungswege auszubauen. Dazu initiiert und organisiert sie regelmäßig Kurse und Mentoring-Programme.