Hornhauttransplantationen: Künstliche Intelligenz soll Cornea guttata detektieren

Schweregrad der Cornea guttata nach Transplantation von 0 bis ++++

Bei etwa 4–5% aller Hornhauttransplantate kommt es postoperativ trotz strenger Qualitätskriterien zu sogenannten Guttae, warzenförmige Veränderungen, die die Funktionsfähigkeit der Hornhaut beeinträchtigen. So verlieren die Endothelzellen bei Vorliegen von vielen Guttae ihre Funktion und können die Transparenz der Hornhaut auf Dauer nicht aufrechterhalten. Die Folge sind irreversible Sehstörungen, die eine erneute Hornhauttransplantation nötig machen können. Um die Verpflanzung dieser krankhaft veränderten Hornhäute zukünftig zu verhindern, entwickeln die Universitätsklinik des Saarlandes und das Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz ein Verfahren, mit dem die Qualität der Spenderhornhäute besser beurteilt werden kann.

Das Projekt „Künstliche Intelligenz für die Detektion und Klassifikation der Cornea guttata in der Hornhautbank vor der Keratoplastik“ (KIttata) wird für ein Jahr mit rund 215000 Euro von der Dr. Rolf M. Schwiete Stiftung gefördert und hat das Ziel, einen KI-Klassifikationsalgorithmus zu entwickeln, der die Transplantationseignung einer Spenderhornhaut vorhersagt. So soll die langfristige Überlebensrate von Hornhauttransplantaten erhöht und die Notwendigkeit einer erneuten Transplantation gesenkt werden.