Prof. Dr. med. Eberhard Deltz, bis 2005 Chefarzt der Chirurgischen Klinik des Friedrich-Ebert-Krankenhauses in Neumünster, ist am 21. Dezember 2023 verstorben. Deltz wurde am 22. Oktober 1945 in Goslar geboren. Nach Schulzeit und Wehrdienst studierte er in Köln und Göttingen, wo er 1972 promoviert wurde. Im Anschluss machte Deltz seine Facharztausbildung an der Chirurgischen Universitätsklinik Kiel. Dort habilitierte er sich 1982 bei Horst Hamelmann und ging danach er im Rahmen eines Austauschprogramms der Chirurgischen Universitätsklinik Kiel und der Chirurgischen Klinik des Universitätsspitals Zürich in die Schweiz. 1982 wurde er von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie mit dem Von-Langenbeck-Preis ausgezeichnet. International bekannt wurde Deltz, als er am 9. August 1988 als junger Oberarzt an der Universitätsklinik Kiel mit seinem Team weltweit erstmalig eine Dünndarmtransplantation erfolgreich durchführte, was in der internationalen Fachwelt große Beachtung fand. Die Ergebnisse wurden ausführlich publiziert. 1991 wurde Deltz Nachfolger von U. Matzander als Chefarzt in Neumünster. 1976 hatte Deltz erstmals Berührung mit Japan, als er an einem Kongress in Tokio teilnahm. Beeindruckt vom japanischen Volk und seiner Kultur trat er 1978 mit seiner Frau Marietta der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Schleswig-Holstein bei und begann einen Sprachkurs Japanisch. Von da an wurde es für ihn zur Aufgabe, japanische Gastchirurgen zu in Kiel zu betreuen. Durch Vermittlung des Thoraxchirurgen Enjo Hata von der Kitasato Universität Tokio erhielt Deltz ein dreimonatiges Stipendium als Gastdozent an der Jichi Universität in Oyama. Seine Frau und sein Sohn begleiteten ihn 1985 nach Japan. Auch danach konnte Deltz mehrfach Japan zu Vorträgen und Kongressen besuchen. Nach seiner Pensionierung begann er ein Studium der Japanologie in Hamburg, das er 2010 mit einer Arbeit über seinen japanischen Lieblingsdichter Yosa Buson (1716–1784) abschloss. 2014 veröffentlichte Deltz seinen Roman Blüten im Schnee, eine Kriminalgeschichte, die im Kyoto des ausgehenden 18. Jahrhunderts spielt. Deltz hat durch Reisen nach Japan seine Liebe zu dem Land weiter gepflegt und seine Kenntnisse zur Medizin und über Buson in Vorträgen weitergegeben.
