Kamp-Lintfort: Neuer Chef der Unfallchirurgie ist Stephan Patrick Endres –Vorgänger Gunnar Nolden ist bereits auf Reisen

S.-P. Endres

G. Nolden

Seit Anfang April 2024 ist Dr. med. Stephan-Patrick Endres (40) neuer Chefarzt der Unfallchirurgie im Kamp-Lintforter St. Bernhard Hospital. Der neue Mann hat sich viel vorgenommen. Endres löste Dr. med. Gunnar Nolden (63) ab, der sich nach 25 Jahren am St. Bernhard zum Ende letzten Jahres in den Ruhestand begeben hat. Seither hatte Oberarzt Thomas Merten die kommissarische Leitung der Klinik inne. Für Nolden und seine Frau, die ebenfalls zum Jahreswechsel aus dem Berufsleben ausgeschieden ist, hat unterdessen ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Geplant sind Reisen sowie Touren mit dem eigenen Wohnmobil – am liebsten nach Norden. Der Medizin wird Nolden treu bleiben und sich ehrenamtlich im Oberhausener Friedensdorf um verletzte Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten kümmern, wie er das seit vielen Jahren schon am St. Bernhard gemacht hat. Gebürtig stammt der neue Chefarzt Endres aus Düsseldorf, wohnhaft mit Frau und zwei Kindern ist er in Ratingen. Studiert hat er in Kiel, aber es war immer klar, er wollte wieder in die Heimat zurück. Nach Kamp-Lintfort kommt er vom St. Marien Hospital Mülheim an der Ruhr. Lange Jahre hat er auch in den Duisburger Sana Kliniken gearbeitet und viele der neuen Kollegen im St. Bernhard kennt er aus gemeinsamen Zeiten in Duisburg, was den Start erleichtere. Während seiner Duisburger Zeit wurde er 2018 in Bochum promoviert. Von 2020 bis 2022 leitete Endres als Oberarzt das Fachzentrum für Unfallchirurgie in der Schön Klinik Düsseldorf. Endres konnte sich unter zehn Bewerbern durchsetzen. Er sei auf der Suche nach einem Haus gewesen mit einer familiären Atmosphäre, in dem „man gut kollegial zusammenarbeiten“ könne. Gerade in diesen Zeiten, wo der „Krankenhausmarkt“ im Umbruch ist, ungewisse, raue Zeiten herrschen, sei ihm das wichtig. Dies sagte er auch im Hinblick auf die neue Krankenhausreform, auf „die man sich einstellen und an die man sich anpassen muss“. Ihm stehen aktuell drei Ober- und drei Assistenzärzte zur Seite. Neben der interdisziplinären Zusammenarbeit hat sich der Chirurg ehrgeizige Ziele gesetzt. Gunnar Nolden habe ihm eine gut organisierte und nach neuesten Standards arbeitende Klinik übergeben. Zunächst will Endres ein Alterstraumazentrum zertifizieren lassen, was als Gebot der Stunde v.a. der Demografie geschuldet sei. „Nicht jeder, der fällt, landet sofort unterm Messer,“ so sei es gerade bei älteren Patienten oft besser, restriktiv vorzugehen. Auch Patienten aus anderen Städten möchte er hinzugewinnen. Besondere Expertise spricht er sich in der Hand-, Fuß- und Ellenbogen-Chirurgie zu. Endres ist auch als D-Arzt tätig. In seiner Freizeit fährt er gerne Rad, das aktive Rugby-Spielen habe er aufgegeben.