Konnektoren für den Zugang zur TI müssen ausgetauscht werden

Entgegen früherer Aussagen müssen die Konnektoren für den Zugang zur Telematikinfrastruktur (TI) in den Arzt- und Psychotherapiepraxen nun doch ausgetauscht werden, wie die gematik jüngst auf Anfrage des Deutschen Ärzteblatts bestätigt hat. Hintergrund: Die Stammzertifikate der Konnektoren laufen nach 5 Jahren aus und der Versuch, dieses Problem ohne den Austausch der Geräte lösen zu können, ist nicht gelungen. Nach Aussage der gematik müssen 130.000 Konnektoren ersetzt werden. Bei den Praxen, die die Geräte 2017 gekauft haben, steht der Wechsel noch in diesem Jahr an. Wurden die Geräte 2018 angeschafft, muss 2023 umgerüstet werden – bei neueren Konnektoren laufen die Stammzertifikate entsprechend später aus. Nach 2024 ist ein Wechsel nicht mehr notwendig, soll doch 2025 die jetzige TI von der TI 2.0 abgelöst werden – einer rein webbasierten Anwendung, die jegliche Hardware wie Konnektoren obsolet macht. Wer die Kosten für den Konnektoraustausch übernimmt, ist bis dato noch nicht geklärt. Die gematik sieht die Verantwortung dafür bei den Gesellschaftern, sprich dem Bundesministerium für Gesundheit, dem Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Apothekenverband, dem Verband der Privaten Krankenversicherung, der Bundesärztekammer, der Bundeszahnärztekammer und der Kassenärztlichen Bundevereinigung. Die Freie Ärzteschaft (FÄ) nennt den bevorstehenden Konnektoraustausch einen „neuerlichen Skandal“ innerhalb des „Pleitensystems TI“. Neben der ungeklärten Finanzierung wirft sie weitere Fragen auf: Wird es angesichts des Chipmangels auf dem Weltmarkt genügend Chips geben? Wie und auf wessen Kosten wird der anfallende Berg an Elektroschrott entsorgt? Gibt es ausreichend Dienstleister, die den Geräteaustausch vor Ort vornehmen können?