Medizinischen Informationsobjekte starten

Pünktlich zum Jahresbeginn 2022 sollen die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) bereitgestellten medizinischen Informationsobjekte (MIO) in der Versorgung starten. MIO sind digitale Informationsbausteine mit medizinischen Daten, die von jedem System im Gesundheitswesen – wie zum Beispiel Praxisverwaltungssysteme, Krankenhausinformationssysteme oder Krankenkassen-Apps für Versicherte – gelesen und bearbeitet werden sollten. Dafür werden die Daten in einem definierten Format auf Basis internationaler Standards und Terminologien dokumentiert, sodass ihr Austausch und eine Bearbeitung möglich ist – unabhängig von den genutzten Systemen in Praxen, Kliniken oder Apotheken. Die ersten verfügbaren MIO sind: Impfpass, zahnärztliches Bonusheft, Mutterpass und Kinderuntersuchungsheft. Der Impfpass beispielsweise enthält u. a. Daten zum Patienten, zum Impfstoff oder zu relevanten Erkrankungen. Bestimmte Daten sind auch für die anderen MIO von Bedeutung – deshalb hat die KBV Basisprofile festgelegt. Dazu gehören Patient, Körperkenngrößen oder die Diagnose. Somit ist genau definiert, dass das Patientenprofil in der immer gleichen Weise zum Beispiel den Namen, die Anschrift und das Geburtsdatum beinhaltet. Ziel der KBV ist, dass die MIO ohne Probleme in der elektronischen Patientenakte und allen angeschlossenen Systemen verwendet werden können. Aus diesem Grund organisiert die von der KBV zur Herstellung der MIO gegründete mio42 GmbH regelmäßig Veranstaltungen wie Connectathons, um Entwickler und Industrie an einen Tisch zu bringen und Anwendungen in ihren jeweiligen Entwicklungsstadien auf ihre Interoperabilität zu testen. Für die kommenden Monate sind weitere Connectathons geplant, darüber hinaus sollen weitere MIO wie der Entlassbrief oder Labordaten kommen.