Während des 8. Düsseldorfer Hornhauttages, der am 10. November 2018 in der Orangerie von Schloss Benrath stattfand, wurde Prof. Dr. med. Harminder Singh Dua, Direktor der Universitätsaugenklinik Nottingham (GB), mit der Meibom-Mooren-Medaille ausgezeichnet.
Duas wissenschaftliches und klinisches Hauptinteressensgebiet sind die Erkrankungen der Augenoberfläche. So beschäftigte er sich u. a. mit der Bedeutung der Limbusstammzellen für die Regeneration der Hornhautoberfläche und entwickelte eine neue Klassifikation der Verätzungen der Augenoberfläche. Außerdem entdeckte er die „pre descemets layer“, die sogenannte Dua-Schicht [1], die ihm bei der Luftinjektion ins Stroma während der tiefen anterioren lamellären Keratoplastik (DALK) aufgefallen ist. Dabei handelt es sich um eine etwa 15 μm dicke, azelluläre Gewebsschicht, die sich zwischen dem Stroma und der Descemet'schen Membran befindet, aus 5 bis 8 Lamellen von Kollagen-Typ-1-Bündeln besteht und die – wie H. Dua während seiner Vorlesung in Benrath als seine neueste Erkenntnis mitteilte – auch in Verbindung mit dem Trabekelmaschenwerk steht.
Die Meibom-Mooren-Medaille wird an Wissenschaftler für herausragende Leistungen bei Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Hornhaut und der Augenoberfläche verliehen. Sie erinnert an zwei Ikonen der Augenheilkunde: Zum Einen weist sie auf den Direktor der ersten Düsseldorfer Augenklinik, Albert Clemens Maria Hubert Mooren (1828 – 1899), hin, dessen Name bis heute mit dem Ulcus rodens verbunden ist. Zum Anderen gelten sie dem Universalgelehrten Heinrich Meibom (1638 – 1700), der die nunmehr nach ihm benannten Talgdrüsen der Lider entdeckt hat.
1. Dua HS, Faraj LA, Said AG, Gray T, Lowe J (2013) Human corneal anatomy redefined: A novel pre-Descemet‘s layer (Dua‘s Layer). Ophthalmology 120: 1778–1785