Wie eine wissenschaftliche Untersuchung an der Charité in Berlin gezeigt hat, erhöht eine Operationsaufklärung in Form einen Comics das Verständnis für die Operation und reduziert das Angstgefühl der Patienten. Umfassende Aufklärungen über einen geplanten Eingriff werden von den Patienten oftmals als zu komplex empfunden und überfordern diese daher häufig [1].
Die Wissenschaftler konnten am Beispiel einer anstehenden Herzkatheteruntersuchung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zeigen, dass die Patienten das Grundprinzip der Untersuchung trotz Aufklärung nicht vollständig erfassen konnten und den Nutzen der Maßnahme falsch einschätzten. Die Wissenschaftler entwickelten daher nach dem Grundsatz „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ ein 15-seitiges Comic, das den Eingriff anschaulich darstellt. In einer Studie führten sie bei insgesamt 121 Patienten eine Operationsaufklärung durch, entweder in Form eines üblichen Ärztgespräches sowie des offiziellen Aufklärungsbogens – oder aber mit Gespräch und anschließend ausgehändigtem Comic. Die Patienten erhielten jeweils vor und nach der Aufklärung Fragebögen, in denen abgefragt wurde, wie gut sie den Eingriff verstanden haben, wie ausgeprägt ihr Angstgefühl ist und ob sie mit der Aufklärung zufrieden sind. Die Patienten, die das Comic erhalten hatten, beantworteten durchschnittlich fast 12 der 13 Fragen zur Vorgehensweise korrekt, etwa 71% zeigten sich mit der Aufklärung zufrieden. Die Patienten ohne ausgehändigtem Comic konnten lediglich durchschnittlich neun Fragen richtig beantworten und nur 41% fühlten sich gut aufgeklärt. Zudem zeigten sich die Patienten, die ein Comic erhalten hatten, insgesamt weniger besorgt als die übrigen Patienten.
1. Brand A et al (2019) Medical graphic narratives to improve patient comprehension and periprocedural anxiety before coronary angiography and percutaneous coronary intervention: A Randomized Trial. Ann Intern Med 170: 579–581