Pro Retina Deutschland und Pro Retina Suisse: Forschungspreise während des DOG-Kongresses vergeben

Die Preisträger (v.l.n.r.:) Dr. med. Jan. H. Terheyden (Bonn), Dr. Tobias Strunz, Dr. Mathieu Quinodoz (Basel)

Im Rahmen des diesjährigen DOG-Kongresses, der vom 29.9.–2.10.2022 in Berlin stattfand, haben Pro Retina Deutschland e. V. und Pro Retina Suisse drei Forschungspreise verliehen.

Der klinische Forschungspreis ging an Dr. med. Jan. H. Terheyden von der Universitätsaugenklinik Bonn. Dank seiner Forschungen zu Endpunkten für Therapiestudien bei altersbedingter Makuladegenration (AMD) sind Symptome und Einschränkungen von Betroffenen besser messbar. Zudem könnte seine Forschung zukünftig bei Therapiestudien des intermediären AMD-Stadiums von großer Bedeutung sein, wenn gegenüber Arzneimittelbehörden der Nutzen neuer Therapieansätzen begründet werden soll.

Dr. Tobias Strunz, Genomischer Datenwissenschaftler bei Bayer, und Dr. Mathieu Quinodoz, Bioinformatiker am Institut für Molekulare und klinische Ophthalmologie Basel, erhielten den grundlagenwissenschaftlichen Forschungspreis für ihre wissenschaftlichen Publikationen auf dem Gebiet der genetischen Analyse von Netzhauterkrankungen. T. Strunz hat unterschiedliche statistisch-genetische Analyseverfahren entwickelt, um den Anteil genetischer Varianten an der Krankheitsentstehung sowie die Therapieresponse der AMD zu ergründen. Ausschlaggebend für die Auszeichnung sind vier thematisch eng verknüpfte Publikationen aus den Jahren 2020–2022. Im Fokus stand hier die genetische eQTL-Analyse von humanem Netzhautgewebe, die zur Identifizierung neuer regulatorischer genetischer Varianten bei der AMD geführt hat.

M. Quinodoz hat sich besonders durch die von ihm verwendeten Methoden der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens hervorgetan. Mithilfe dieser Instrumente sollen genetische Varianten mit unklarer Signifikanz hinsichtlich ihrer möglichen Pathogenizität durch genomische Clustervorhersage besser eingeordnet werden.