Pterygien können prädiktiv für Melanome der Haut sein

Pterygium, ein keilförmiges Gewebestück, das von der nasalen Bindehaut aus auf die Hornhaut vorwächst (das vorliegende Bild ist um 90° gedreht worden). Eine erhöhte Expositiion gegenüber ultraviolettem Licht ist als Risikofaktor identifiziert worden.

Patienten mit einem Pterygium conjunctivae haben ein um 24 % erhöhtes Risiko gegenüber der Normalbevölkerung, an einem Melanom der Haut zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studiengruppe aus Westaustralien, einer Region mit extrem vielen Sonnenstunden pro Jahr. Licht- und vor allem UV-Licht-Exposition gilt für beide Erkrankungen als Risikofaktor. Bei der Auswertung des „Western Australia Death Registry“ und des „Western Australia Cancer Registry“ wurden 23 625 Patienten identifiziert, die wegen eines Pterygiums behandelt worden waren (Durchschnittsalter 49, 2/3 männlich).

Von diesen hatten 4,7% zusätzlich ein Melanom der Haut. In einer nach Alter, Geschlecht und Wohnorten pas- senden Kontrollgruppe lag die Prävalenz des Hautmelanoms bei 3,7 %. Hieraus errechneten die Studienautoren nach statistischer Angleichung anderer möglicher Prädiktoren eine „odds ratio“ (OR) von 1,24 für Pterygiumpatienten, an dieser Form von Hautkrebs zu erkranken. Für das maligne Melanom (die Melanomdiagnose umfasste manifest maligne Tumoren wie solche in situ) wurde eine OR von 1,20 ermittelt.   

Crewe JM et al (2018) Pterygia are indicators of an increased risk of developing cutaneous melanomas. Br J Ophthalmol 102: 496–501