RKI: Datenbank zu Antibiotikaresistenzen aktualisiert

Die interaktive Datenbank „Antibiotika-Resistenz-Surveillance" (ARS) des Robert-Koch-Instituts (RKI) wurde aktualisiert und enthält nun routinediagnostische Daten von verschiedenen mikrobiologischen Laboratorien aus den Jahren 2008 bis 2016.

Die Nutzer von ARS erhalten Referenzdaten zu Antibiotikaresistenzen im stationären und ambulanten Bereich. Interaktiv können sie spezielle Parameter – Erreger, Antibiotikakombinationen, Versorgungsbereich, Region, Materialgruppe oder Fachrichtung – auswählen und erhalten eine Aussage zur jeweiligen Resistenzsituation. Eine Häufigkeit zu bestimmten Infektionen im klinischen Alltag kann jedoch nicht berechnet werden.

Es hat sich gezeigt, dass sich Antibiotikaresistenzen in Abhängigkeit verschiedener Parameter entwickeln. So haben insbesondere die Art der bakteriellen Infektion und die für diese Infektion eingesetzten Antibiotika einen großen Einfluss auf eine mögliche Resistenzentwicklung.

Bereits seit einigen Jahren beobachtet das RKI einen rückläufigen Trend des resistenten Staphylococccus aureus (MRSA). Im Jahr 2015 lag die Oxicillin-Resistenz bei diesen Erregern im stationären Bereich bei 16,4%, im Jahr 2016 ging sie auf 15% zurück. Dem Gegenüber stieg die Rate von Escherichia-coli-Isolaten, die eine Resistenz gegen Cefotaxim aufweisen, einem Cephalosporin der dritten Generation, von 11,9% im Jahr 2015 auf 12,7 % im Jahr 2016 an. Bei vielen anderen Erregern zeigte die Resistenzrate in den letzten Jahren eine ähnliche Entwicklung: Klebsiella-pneumoniae-Isolate mit einer Resistenz gegenüber dem Carbapenem Imipenem traten im Jahr 2015 in 0,2% der Fälle auf, im Jahr 2016 wiesen 0,3% der Erreger diese Resistenz auf.

Gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt äußern sich Wissenschaftler des RKI: "Eine Analyse der Veränderung der Resistenz über mehrere Jahre muss jedoch mit Vorsicht durchgeführt werden, da die Population der teilnehmenden Labore und damit der teilnehmenden Einrichtungen von Jahr zu Jahr schwankt". Es sei daher nicht ersichtlich, ob die Unterschiede im Auftreten der Resistenz aufgrund einer veränderten Resistenzsituation oder aufgrund von Schwankungen der Stichprobe entstünden. Generell sei die Resistenzrate im stationären Bereich oftmals höher. Dies sei dadurch zu begründen, dass stationär aufgenommene Patienten im Durchschnitt schwerere Erkrankungen und somit mehr Risikofaktoren für eine Antibiotika-Resistenz aufwiesen.

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