Roter-Hand-Brief zu intravenösen elektrolyt- und/oder kohlehydrathaltigen Flüssigkeiten

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte informiert gemeinsam mit der Firma B. Braun Melsungen AG in einem Rote-Hand-Brief über eine sicherheitsrelevante Arzneimittelinformation: Intravenöse elektrolyt- und/oder kohlehydrathaltige Flüssigkeiten der Firma können bei ihrer Anwendung an Patienten zu schweren Hyponatriämien aufgrund der Entwicklung von akuten hyponatriämischen Enzephalopathien führen, die zu irreversiblen Hirnschädigungen und zum Tod führen können.

In Abhängigkeit vom Natriumgehalt der Lösung, dem Infusionsvolumen und der Infusionsrate sowie dem klinischen Zustand des Patienten und seiner Fähigkeit, Glukose zu verstoffwechseln, kann eine intravenöse Gabe glukosehaltiger Flüssigkeiten zu Elektrolytungleichgewichten führen. Es ist bei der Anwendung dieser Flüssigkeiten daher auf eine korrekte Indikationsstellung zu achten und das Flüssigkeitsgleichgewicht, die Serumglukose, das Serumnatrium sowie andere Elektrolyte vor und während der Gabe der Flüssigkeiten zu überwachen. Dies gilt insbesondere für Patienten mit erhöhter nicht-osmotischer Freisetzung von Vasopressin (Syndrom der inadäquaten Sekretion des antidiuretischen Hormons) sowie bei Patienten, die gleichzeitig mit Vasopressin-Agonisten (u.a. Terlipressin, Desmopressin) behandelt werden.

Die Liste der betroffenen Infusionslösungen ist im Anhang des Rote-Hand-Briefes aufgeführt.