Stelle als Küchenhilfe angeboten – Chefarzt zieht vor Saarbrücker Arbeitsgericht

Ende März 2023 schließt das Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken. Etwa 150 Beschäftigte haben ihre „Änderungskündigung“ pünktlich zu Heiligabend 2022 erhalten. Als Träger soll die Stiftung Kreuznacher Diakonie gar einem Chefarzt eine neue Beschäftigung angeboten haben: Als Küchenhilfe! Dies geht dies aus verschiedenen Medienberichten hervor. Die Beschäftigungsfrage ist vor dem Arbeitsgericht Saarbrücken gelandet. Da die Klinik im März schließt, seien die Benachrichtigungen zum Jahresende 2022 notwendig gewesen. Allerdings hätte man anders geplant und bedauere den Vorfall, so die Kreuznacher Diakonie. Verdi hatte die „Kündigungen unterm Weihnachtsbaum“ auf das Schärfste kritisiert. Wie die BILD-Zeitung berichtet, soll es am Evangelischen Stadtkrankenhaus Saarbrücken zu der „kuriosen Situation“ gekommen sein und nach der Kündigungswelle soll der Träger „einem Chefarzt und Ärztlichen Direktor eine neue Stelle angeboten haben – als Küchenhilfe“. Laut BILD zog der Mediziner vor das Saarbrücker Arbeitsgericht. Ein Jurist der Kreuznacher Diakonie habe vor Gericht gesagt, es gebe laufende Verhandlungen mit dem Chefarzt, ob der Mediziner in einem anderen Klinikum beschäftigt werden könnte. Beide Parteien seien „in guten Gesprächen“, wird der Diakonie-Vertreter zitiert. Anfang Januar 2023 hatte die Arbeitskammer Saar zur Klage geraten: In den Kündigungsschreiben lasse sich für Betroffene „kaum erkennen, was für Konsequenzen tatsächlich auf sie zukommen“. Zudem würden die Schreiben teilweise unzumutbare „Umsetzungsvorgaben“ enthalten. – Übrigens kehrt der chirurgische Chefarzt des Saarbrücker Hauses zum 1. März 2023 wieder zu seinem früheren Arbeitgeber nach Hermeskeil an die Mosel als Chirurgiechef zurück.

Quellen: SOL.de, Saarländischer Rundfunk, BILD Ausgabe Saarland. – 25. Januar 2023