Stellungnahme der DGII zum Krieg in der Ukraine

Der Überfall auf ein souveränes europäisches Land, der Krieg gegen seine Zivilbevölkerung ist eine Wegscheide in unserer Epoche, ein Weckruf und eine Herausforderung für freiheitliche Gesellschaften. Die Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, interventionelle und refraktive Chirurgie (DGII) und ihre Mitglieder verfolgen die Ereignisse in der Ukraine mit Entsetzen und, ja, auch mit Wut. Wie andere Institutionen und wie viele Menschen in unseren Ländern, in Deutschland, Österreich, der Schweiz und unseren europäischen Nachbarn betrachten wir den Überfall auf die Ukraine als eine Aggression, die an schlimmste Zeiten europäischer Geschichte erinnert.

Wir betrachten die Beendigung der Aggression als unverzichtbar für ein zivilisiertes Miteinander auf unserem Kontinent und für eine Gegenwart, in der die Wissenschaft und hier natürlich die Augenheilkunde zum Wohle unserer Patienten gedeihen können. Wir fordern ärztliche und wissenschaftliche Institutionen in unseren Ländern und auf europäischer Ebene auf, Solidarität mit den Angegriffenen zu zeigen und die Zusammenarbeit mit den Aggressoren auszusetzen – dazu würde beispielsweise gehören, keine russischen Referenten zu Kongressen einzuladen und natürlich auf Besuche von Veranstaltungen in Russland zu verzichten. Dies gilt wohlgemerkt unter der Prämisse, dass sich ein Boykott Russlands nicht gegen seine Menschen richtet – am allerwenigsten gegen jene, die ihre Freiheit riskieren und verlieren, indem sie gegen diesen Krieg protestieren.

Gleichfalls fordern wir Institutionen und Individuen – wie unsere Mitglieder – auf, für unsere ukrainischen Kolleginnen und Kollegen mehr zu tun, als an sie zu denken und für sie zu beten. Konkrete Hilfsangebote sind jetzt notwendig, vor allem für jene Ophthalmologinnen und Ophthalmologen, die mit ihren Familien vor dem Horror des Krieges fliehen. Wir weisen diesbezüglich auf die Hilfsaktion der DOG und der Universität Gießen sowie die bekannten Spendenkonten hin. Die Hilfsbereitschaft des polnischen Volkes für seine Nachbarn ist beeindruckend und berührend – wir sollten ihr folgen!