Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat bis Anfang Dezember 2023 gemeinsam mit dem Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung eine repräsentative Online-Befragung durchgeführt, an der sich rund 32.000 Ärzte und Psychotherapeuten beteiligt haben. Die Ergebnisse sind deutlich und erschreckend:
- Ein vorzeitiges Ausscheiden aus der Patientenversorgung aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen überlegen aktuell 60,5% der Befragten (rund 70% der Haus- und Fachärzte).
- Unter dem Gefühl, durch ihre Arbeit ausgebrannt zu sein, leiden 61,9% der Befragten.
- Unzureichend Zeit für die Behandlung der Patienten gaben 73,2% an.
- Über eine Vielzahl an bürokratischen Aufgaben und einer hieraus resultierenden Belastung beklagen sich 90,6% der Teilnehmer.
- Eine unangemessene Honorierung gaben 85,4% an.
- Über eine negative Beeinträchtigung des Praxisablaufs aufgrund der derzeitigen Digitalisierungsmaßnahmen beschweren sich 87,7%.
- Über den Mangel an Wertschätzung der Politik für ihre Arbeit in der Patientenversorgung beklagen sich 91,3% der Befragten.
- Geeignetes Praxispersonal zu finden ist für 82,2% der Befragten problematisch.
- Eine Einschränkung der Patientenversorgung aufgrund der Regressverfahren sehen aktuell 65,6%.
- Einen geeigneten Praxisnachfolger zu finden ist für 72,2% der Befragten ein Grund zur Sorge (rund 85% der Haus- und Fachärzte).
- Stand heute: 38,3% der Befragten würden sich nicht mehr niederlassen.
Die Ergebnisse verdeutlichen, wie unzufrieden die Ärzte mit ihrer aktuellen Situation sind. Die Rahmenbedingungen müssen sich dringend ändern, um eine flächendeckende, wohnortnahe und qualitativ hochwertige ambulante Versorgung sicherzustellen, damit zukünftig nicht die Patienten die Leidtragenden sein werden.