Die niedergelassenen Ärzte wollen mehr Geld, Gesundheitsminister Prof Dr. Karl Lauterbach (SPD) und die Krankenkassen sind dagegen. Nun droht der Virchowbund erneut mit Streik im Januar 2024, nachdem zwischen den Jahren bereits viele Praxen geschlossen blieben. Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes, kündigte erneut die Möglichkeit längerer Praxisschließungen in Deutschland im Januar an, wenn es bei dem geplanten Gipfeltreffen der Ärzte mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach am 9. Januar nicht zu einer Verständigung kommen sollte. Nach dem Ende der Protestaktion in dieser Woche würden die Ärzte ab Dienstag „wieder wie gewohnt für ihre Patienten da sein", sagte D. Heinrich gegenüber der Zeitung Rheinischen Post. Sollte sich bei dem Gipfel mit Lauterbach am 9. Januar allerdings „keine Bewegung abzeichnen", würden die Praxen danach für eine ganze Woche schließen. „Das behalten wir uns vor", so D. Heinrich weiter. Aus Protest gegen die Gesundheitspolitik von K. Lauterbach hatten der Virchowbund und weitere Berufsverbände die Ärzte zu Streiks zwischen Weihnachten und Neujahr aufgerufen. Grundsätzlich sind allerdings in diesem Zeitraum viele Arztpraxen regelhaft wegen Urlaubes sowieso geschlossen, oft gibt es nur Bereitschaftsdienste. Deutlich konkreter wären die Auswirkungen jedoch, wenn die Ärzte im Januar ihre Praxen für eine Woche schließen würden. Der Virchowbund-Vorsitzende wirft Minister Lauterbach vor, dass dieser lieber eine Neiddebatte führen würde, als die Ungerechtigkeiten im aktuellen Vergütungssystem zu beheben. K. Lauterbach hatte dem ZDP gegenüber geäußert, dass er die Forderung nach mehr Geld für unbegründet hielt – neben der Schweiz würden die Ärzte in Deutschland europaweit am meisten verdienen. Laut D. Heinrich würden die niedergelassenen Ärzte aber nicht so viel verdienen, die K. Lauterbach dies suggeriere. Nun bleibt abzuwarten, was der Gipfel am 9. Januar an Entscheidungen bringen wird.