Wien AUVA: Das ehemalige Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus muss saniert werden

AUVA-Traumazentrum Wien © AUVA

Chaotische Verhältnisse: Aktuell sollen Operationsbereich und Intensivstation umgezogen werden. Auch eine Reduktion der Operationen soll starten

Nach Bekanntgabe der vorübergehenden Schließung des Wiener AUVA-Traumazentrums, besser bekannt als ehemaliges Unfallkrankenhauses Lorenz Böhler im 20. Bezirk, will man am 4. März 2024 mit Verlegungen beginnen. Für diesen Tag würden 17 Operationen auf dem Plan stehen. Die Meldungen der Presseagentur APA datieren vom 3. März 2024. Ob Operationen noch planmäßig stattfinden können, konnte der zuständige Unfallchirurg Brenner nicht sagen. Auch mit der Verlegung der Intensivstation, des Vortragssaals und des Kursraums soll begonnen werden. Zuständige Stellen verweisen darauf, dass ein Komplettumzug ab Montag nicht der Vereinbarung entspreche, diese sei erst Ende des Monats vorgesehen. Die stationären Leistungen des AUVA-Traumazentrums sollen dann bis Jahresende im Traumazentrum Meidling und im Wiener AKH erbracht werden. Am Sonntag meldete sich die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) wieder zu Wort und wies die Kritik von der Wiener Ärztekammer und Gesundheitsstadtrat Hacker zurück. Die medizinische Versorgung sei gewährleistet, hieß es. Der AUVA-Verwaltungsrat habe in seiner Sitzung vom 28. Februar einstimmig die temporäre Verlagerung der stationären Leistungen an den Standort Meidling und das AKH bis Ende 2024 sowie die Zusammenführung der Leistungen in Form einer Zwischenlösung ab Anfang 2025 in einem Interimsbau beschlossen. Im Zuge der Generalsanierung des Traumazentrums habe im Juni 2023 mit der zuständigen Behörde eine grundsätzliche baurechtliche und brandschutztechnische Erörterung stattgefunden. Und dabei sei die Notwendigkeit einer Erhebung des Feuerwiderstands des bestehenden Stahlskelettbaus festgestellt worden, betonte die AUVA. Seither seien Sofortmaßnahmen eingeleitet worden, etwa die Reduktion von Bettenbelegungen und die Bereitstellung zusätzlicher Löschmittel. Diese Maßnahmen Seien letztlich nur provisorisch, die geordnete Verlagerung von Leistungen der nächste, notwendige Schritt. Für den Chirurgen Brenner sei eine Verlegung des Spitalbetriebs in ein anderes Krankenhaus "völlig illusorisch", sowohl aus rechtlichen als auch aus Haftungsgründen. Auch würden andere Häuser mit anderem Equipment arbeiten. Schließlich gefährde man damit Patienten.

„Eine Komplettabsiedelung ab heute [Montag 4. März 2024] entspreche nicht der Vereinbarung, diese sei erst Ende des Monats vorgesehen“.
In der Folge wurde von den Behörden u. a. die Aufforderung zur unverzüglichen Behebung der Mängel an der Beschichtung des Stahlskelettbaus ausgesprochen, so die AUVA. Und dies sei im laufenden Betrieb nicht realisierbar. "Für den Fall, dass die auferlegten brandschutztechnischen Maßnahmen nicht entsprechend realisierbar bzw. nachweisbar sind, hat die Behörde festgestellt, dass der Betrieb raschestmöglich zu schließen ist und entsprechende Planungen seitens der AUVA dafür anzustellen sind", hieß es in der Meldung. Und weiter: „Vonseiten der AUVA wurden entsprechende kompensatorische Maßnahmen getroffen. Dies gilt nicht nur für die Patientinnen- und Patientenversorgung, sondern auch für in Ausbildung stehende Kolleginnen und Kollegen. Aussagen, die Gegenteiliges zum Inhalt haben, sind weder faktenbasiert noch bezugnehmend auf die daraus resultierende Versorgungswirksamkeit zutreffend.“
4. März 2024